Thema Sportmedizin
Triathlon – LifeTimeSport
21. Mai 2021
Julia Hofmann (26 Jahre, Social Media Managerin) aus Salzburg und Bernd Albrecht (61 Jahre, selbstständig) aus Heidelberg haben uns einen kleinen Einblick zu ihren Erfahrungen im Triathlon und darüber hinaus gegeben.
Bernd betreibt den Sport bereits seit 1988. Er gehört sozusagen zu den Pionieren des Ausdauerdreikampfes in Deutschland, als Wettkämpfe noch rar gesät waren und jeder Triathlet jeden Triathleten kannte. Wenn Bernd über seine Antriebe spricht, dann sieht man ihm seine Begeisterung an. Er liebt es, immer in Bewegung zu sein. Ihm ist der Kontakt mit Gleichgesinnten wichtig und trotz seines Alters ist er noch immer in der Lage, mit jungen Menschen Sport zu treiben. Ja, er stellt diese Offenheit sogar als für ihn wichtiges Merkmal des Sports heraus.
Julia, die in ihrer Kindheit von Fußball über Leichtathletik bis hin zum Basketball alles probierte, sagt, sie habe mit dem Triathlon eine Sportart gefunden, in der sie ihre Grenzen ausloten könne. Sie liebe das gewisse Körpergefühl, welches man nur beim regelmäßigen Ausüben sportlicher Tätigkeiten habe. Lachend fügt sie hinzu, für sie sei Sport schlichtweg die schönste Beschäftigung der Welt.
Auf die Frage nach seinen Zielen im Sport antwortet Bernd stolz, dass er sich in diesem Jahr für die 70.3 WM in Nizza qualifiziert habe (Anm. d. Redaktion: Das ist ein halber Ironman). Darauf bereit er sich im Moment vor. Er möchte in seiner Altersklasse so weit wie möglich vorne landen.
Julia ist in diesem Punkt deutlich verhaltener, noch hat sie bisher keine Wettkämpfe bestritten. Sie ist eigentlich kein Wettkampftyp. Für diesen Sommer ist sie für erste Rennen gemeldet. Sie sagt, sie wolle mit Spaß in den Wettkampf gehen und herausfinden wie ihr Körper auf eine solche Ausnahmesituation reagiere.
Wer viel Sport treibt, hat natürlich auch ein höheres Risiko sich zu verletzen. Sowohl Julia als auch Bernd kennen diese Seite des Sports und gewähren uns auch hier einen Einblick.
Habt Ihr Euch schon häufiger Verletzungen zugezogen?
Bernd: „Nicht nur eine. Früher hatte ich fast jedes Jahr eine Verletzung durch einen Sturz mit dem Rennrad. Inzwischen lässt man alles etwas ruhiger angehen und fährt überlegter und konzentrierter. Dadurch hat sich die Häufigkeit der Stürze reduziert“.
Julia: „Ja, ich habe mich Ende 2018 zum ersten Mal langwieriger beim Sport verletzt und musste dadurch 3-4 Monate komplett mit dem Laufen und eine ganze Weile mit den anderen beiden Sportarten aussetzen. Seither habe ich definitiv ein besseres Körpergefühl entwickelt und bin insofern beinahe dankbar für diese Erfahrung, so bitter sie in dem Moment auch gewesen sein mag.“
Bernd, du bist Familienvater, Ehemann und Selbstständig tätig, was sagt deine Familie zu deinem Sporttreiben?
Bernd: „Ich habe die Trainingszeiten immer so gelegt, dass ich vor und nach der Arbeit den Weg mit dem Rennrad zurückgelegt habe und dadurch nicht viel Zeit mit der Familie verloren habe. Inzwischen sind die Kinder erwachsen. Ich habe den Radladen nur nachmittags geöffnet, somit bleibt mir vormittags Zeit zum Trainieren. Da meine Frau berufstätig ist bleibt uns abends und am Wochenende gemeinsame Zeit. Sie haben meinen Sport immer toleriert und akzeptiert und sind stolz, dass ich immer noch erfolgreich bin.“
Julia, dein Job findet vorwiegend vor dem PC statt. Ist der Sport da auch ein Kontrast bzw. Ausgleich für dich?
Julia: „Ja, ganz klar! Ich war schon als kleines Kind die Sorte Mensch, die es immer nach Draußen gezogen hat. Ich fühle mich in der Natur immer wohler als in geschlossenen Räumen. Insofern ist es ziemlich naheliegend, dass ich auch Sport bevorzugt draußen treibe, ganz besonders dann, wenn der Tag im Büro mal wieder länger ging.“ (lacht)